Softkey, the Art of Sensibly Touching the Piano


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Softkey 2005
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Leitsprüche und Motive:
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Das Klavier ist mein zweites Ich.
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Mein Leben für Frédéric Chopin.
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Verweile doch, du bist so schön.
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Das Ziel.

Mein Projekt "Softkey 2005" ist einem entfesselten Ausbruch der Tonkunst gewidmet.

Im Zentrum steht für mich dabei die Klangwelt von Frédéric Chopin,
die mein Leben schon seit jeher besonders geprägt hat.

Aber auch Beethoven und Bach liegen mir sehr am Herzen,
einerseits weil sie die großen Vorbilder von Chopin waren
und vieles aus der Romantik schon bei ihnen vorklingt
und andererseits weil die straffere Rhythmik von Klassik und Barock
eine unerlässliche Ergänzung für den übenden Pianisten darstellt.

1. Ich möchte zu ausgewählten Werken,
mit denen ich mich selbst detailliert beschäftigt habe,
möglichst viele Eindrücke und Empfindungen in Worten ausdrücken
(emotionaler, affektiver Bereich).

2. Durch harmonische Analysen werde ich versuchen herauszufinden,
mit welchen Mitteln die verschiedenen Komponisten
ihre spezifische Klangwirkung erreichen
(kognitiver, intellektueller Bereich).

3. Schließlich verrate ich Insider Know How
bezüglich Spielbewegungen, Fingersatz, Anschlag und Pedalisierung
(psycho-motorischer, somatischer Bereich).
Die Gestaltung.

Ich zitiere stets die Quellen, derer ich mich bediente,
und verweise in Analysen mit Hilfe einer Zahl in eckigen Klammern "[...]"
auf die Nummer des Taktes in der zitierten Quelle.
Die Struktur.

Bei aller Freiheit und Inspiration
setze ich doch eine Vertrautheit mit musikalischen Strukturen voraus.

Und sogar beim Vorhandensein dieser Grundkenntnisse
müssen wir uns noch auf eine Art der Notation,
also der symbolischen Darstellung, einigen.
(1) Grundskala.

Ich verwende in der Harmonielehre
die anglo-amerikanische Bezeichnungsweise der C-Dur-Skala:

C D E F G A B C


Die Skala ist periodisch mit der Periodenlänge 7.

Halbtonerhöhungen werden durch den Superindex "#" (Sharp oder Kreuz) gekennzeichnet,
Halbtonerniedrigungen durch den Superindex "b" (Flat oder Be).
(2.1) Aufsteigender Quintenzirkel.

Für jede Tonart nenne ich die neu hinzukommende Halbtonerhöhung:

C G D A E B F# C#
F# C# G# D# A# E# B#
(2.2) Absteigender Quintenzirkel.

Für jede Tonart nenne ich die neu hinzukommende Halbtonerniedrigung:

C F Bb Eb Ab Db Gb Cb
Bb Eb Ab Db Gb Cb Fb
(2.3) Enharmonische Verwechslung.

Sowohl der auf- als auch der absteigende Quintenzirkel
sind periodisch mit der Periodenlänge 12.

Es ist jedoch üblich, beide bereits nach 8 Schritten abzubrechen,
damit Notationen mit Doppel-Kreuzen
(die Tonart G# hätte schon die Erhöhung F##)
oder Doppel-Be's
(die Tonart Fb hätte schon die Erniedrigung Bbb)
vermieden werden.

Auf- und absteigender Quintenzirkel überschneiden einander
(abgesehen vom Zentrum C) in drei Tonarten,
die enharmonisch ausgetauscht (verwechselt) werden können:
B = Cb, F# = Gb und C# = Db.

C G
F D
Bb A
Eb E
Ab B
Db F#
(3) Dur-Moll-Parallelität.

Zu jeder der 12 Dur-Tonarten ist genau eine Moll-Tonart harmonisch assoziiert.
Der Grundton der Moll-Tonart liegt eine kleine Terz tiefer als jener der zugeordneten Dur-Tonart.

Dur-Tonarten (Major) werden mit Großbuchstaben in roter Farbe gekennzeichnet,
Moll-Tonarten (Minor) mit Kleinbuchstaben in blauer Farbe:

Cb Gb Db Ab Eb Bb F C G D A E B F# C#
ab eb bb f c g d a e b f# c# g# d# a#
(4.1) Darstellung der Harmonien.

Jede Harmonie wird durch ihren Grundton
und die relative Lage ihrer weiteren Konstituenten,
reduziert auf eine bis zwei Oktaven, dargestellt.

Dabei werden die Töne des Grunddreiklangs der jeweiligen Tonart
(also Terz, Quint und Oktav) nicht besonders erwähnt.

Die Intervalle vom Grundton zu den Konstituenten
werden durch Ziffern gekennzeichnet
(also 4 für Quart, 5 für Quint, etc.),
wobei Halbtonerhöhungen bezüglich der jeweiligen Tonart
durch ein nachgestelltes "+" (Plus)
und Halbtonerniedrigungen
durch ein nachgestelltes "-" (Minus) bezeichnet werden.

Warnung: Die tatsächliche Klangwirkung eines Akkordes
durch die Entfaltung seiner Obertonreihe,
kann in dieser groben Darstellung nicht erfasst werden,
weil der Akkord auf eine oder zwei Oktaven komprimiert ist.

Gerade in der freien Expansion eines Akkordes
über mehr Oktaven oder sogar die gesamte Klaviatur
äußert sich aber die Genialität des späten Beethoven
und der Romantiker wie Chopin und Skryabin.
(4.2) Mehrdeutige Akkorde.

1. Symmetrien.
Akkorde, die durch Verschiebung um ein von der Oktav verschiedenes Intervall
in sich selbst übergeführt werden, sind mehrdeutig.

Das wichtigste Beispiel ist der Akkord mit verminderter Septim und verminderter Non
(der sogenannte "verminderte Sept-Akkord ohne Grundton").
In komprimierter Form besteht er aus lauter kleinen Terzen.
Er tritt in 3 Ausführungen mit jeweils 4 enharmonischen Äquivalenten auf,
ist also 4-deutig:

C7-9- = Eb7-9- = F#7-9- = A7-9-
C#7-9- = E7-9- = G7-9- = Bb7-9-
D7-9- = F7-9- = Ab7-9- = B7-9-


2. Interpretation des Grundtons.
Auch Akkorde ohne symmetrischen Aufbau können mehrdeutig sein,
je nachdem, welchen Konstituenten man als Grundton interpretiert.

Das wichtigste Beispiel beruht auf der Dur-Moll-Parallelität:
der Dur-Dreiklang mit Sext kann auch als
assoziierter Moll-Dreiklang mit Septim interpretiert werden, z. B.:

C6 = a7

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